Zunächst eine Frage: Hat der Sommer in Mitteleuropa eigentlich schon begonnen? Also, real, meine ich, nicht kalendarisch. Wie auch immer die Antwort ausfällt: Ich drücke die Daumen und wünsche kein „Warten auf Godot“…
Mein Aufenthalt im Frühjahr in der alten Heimat war nicht nur klimatisch gesehen durchaus angenehm, es war erstaunlich trocken und nicht zu kalt. Gleichzeitig war ich mal eben den mit Abstand heissesten Monaten auf den Philippinen geschickt aus dem Weg gegangen.
Denn über Temperaturen von über dreissig Grad im April und Mai freut sich hier niemand so richtig, wenn es von November bis März sowieso angenehm warm und trocken ist. Das ist unser Sommer hier, quasi, auch wenn ihn niemand so nennt und wir ja auch zur nördlichen Halbkugel gehören und dann eigentlich Winter haben.
Und jetzt? Jetzt ist der Regen da und alle freuen sich darüber. Kaum zu glauben, oder? Mal abgesehen davon, dass der Mensch ja sowieso immer das will, was er gerade nicht hat. Aber hier wird der kühlende Regen jedes Jahr um diese Zeit immer wieder herbeigesehnt.
Der Tagesablauf ist jetzt so: Erst mal auf „Früher Vogel fängt den Wurm“ machen, so lange es noch nicht zu heiss ist. Nach dem Mittagessen, am besten mit frischen Meeresfrüchten vom Markt, setzt dann ziemlich schnell eine gewisse Trägheit ein, die sinnvoll nur mit einer Siesta bewältigt werden kann.
Und dann wacht man am Nachmittag wieder auf, weil es blitzt und donnert und die Luft durch starke Schauer angenehm aufgefrischt wurde. Zeit für einen frisch gemahlenen und gebrühten Kaffee aus den Bergen der Kordillera, die liegen in Sichtweite hinter dem Haus. Zum Sonnenuntergang – hier früher, weil näher am Äquator – hört der Regen dann auf und die zweite Tageshälfte beginnt. Deshalb sitze ich auch jetzt noch am Computer und schreibe Ihnen diese Zeilen, obwohl es eigentlich schon ziemlich spät ist.
Klingt jetzt alles komplex, ist es aber nicht, es passt einfach. Im Moment. Lassen Sie uns diesbezüglich im September noch mal sprechen, denn bis dahin hat sich der sogenannte „Hangin Habagat“ vielleicht als Dauerregen eingenistet, uns sind vielleicht wieder Schwimmhäute gewachsen und die Froschkonzerte im Garten haben sich auf Orchesterstärke gesteigert.
Für Sie ist aber nur relevant, was danach kommt. Viele von Ihnen kennen es oder werden es bald kennenlernen: Trockene und warme Tage bis 30 Grad und angenehme frische Nächte. Und das garantiert.
PhilStep freut sich über die Regenzeit und wünscht von Nord-Luzon aus einen schönen Sommer!
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