‚Ich bin ein Sektkorken‘ denke ich plötzlich. Nein, es ist noch viel beeindruckender: Eigentlich befinde ich mich auf einem gigantischen Sektkorken in diesem Moment. Da der Pinatubo weiterhin als ‚aktiver‘ Vulkan deklariert ist, könnte er jederzeit ausbrechen. Theoretisch zumindest, praktisch wollen wir das nicht mal ansatzweise in Erwägung ziehen. Denn die Schleuderhöhe könnte dann gut 30 Kilometer betragen. So geschehen am 15. Juni 1991 beim Hauptausbruch des Pinatubo, der grössten Vulkaneruption des 20. Jahrhunderts. Jetzt ist alles ruhig, bis auf die paar Blasen im Wasser, aber dazu gleich mehr…
Solange der grosse Onkel (Pinatubo) ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte vor sich hin döst, dürfen die Kinder (also wir) auf seinem Rücken spielen. Nach einer einstündigen Jeepfahrt durch das schlammige Laharfeld folgt ein zweistündiger Aufstieg durch den Hauptlavakanal. Anstrengend? Ja, etwas, aber was dann nach der letzten Biegung und Anhöhe folgt, verdient nur ein abgegriffenes, aber wohl in nur ganz wenigen Momenten des Lebens wirklich gerechtfertigtes Wort: Atemberaubend!
Der smaragdgrüne See des Pinatubo liegt vor uns, umgeben von den Flanken des neuen Kraters. Unwirklich, faszinierend und unfassbar schön. Ausruhen ist nur ganz kurz ein Thema, denn dann ruft der See. Das Schwimmen ist sicher, der Säuregehalt hat sich über die Jahre durch viel Regen fast neutralisiert. Dass der See mehrere hundert Meter tief sein soll, will man so genau gar nicht wissen. Das Wasser ist schön warm, es gibt heisse Quellen. Ach ja, womit wir wieder beim Thema sind, die Blasen! Die kommen klein und unscheinbar hier und da aus dem Boden des Sees. Unser einheimischer Guide kommentiert unseren fragenden Blick mit einem verschmitzten Lächeln: ‚Still active, Sir!‘
Mehr Informationen zum Pinatubo auf Wikipedia.
Mehr Bilder finden Sie hier.
Hier ein Film zur Anfahrt mit dem Jeep.
Und hier sind die Infos zur Tour.
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